Frisch zurück aus Tutzing, wo wir den Workshop mit Gregor Gumppenberg besucht haben, wollte ich Euch „mit wenigen Worten“ einen Eindruck über das verschaffen was
wir aus dem Workshop mitgenommen haben. Vielleicht überlegt der ein oder andere doch die weite Reise auf sich zu nehmen. Denn es lohnt sich wirklich!
Natürlich kann ich nur aus meiner Sicht schreiben bin mir aber sicher, dass alle Teilnehmer von Ihrem Eindruck nicht so weit entfernt sind und für sich eine Menge
mitnehmen konnten. Die Teilnehmer dürfen sich zunächst auf einen sehr entspannten Musher einstellen, der mit einer sympathischen Prise Verpeiltheit den Workshop mit viel Wissen und
Individualität für jeden gestaltet. Seiner Frau Julia, die ebenso viel Wissen als Hundetrainerin mitbringt und verschiedene Trainingsansätze vorschlägt. Außerdem kann sie fantastische Waffeln
backen. Eine Physio die mit ihrer Leidenschaft ein wahres Wissensfeuer entfacht. Und nicht zuletzt Jojo dem Doghandler, der alles genau im Auge behält. Das Paket an Input was die Teilnehmer mit
auf den Heimweg nehmen, ist also prall gefüllt.
Aber fangen wir mal ganz von vorne an. Angekommen mit den „Zwei Kleinen“, wie sie vor Ort liebevoll genannt wurden bezogen wir unser Quartier und es reichte an dem
Abend nur für eine kleine Runde durch den angrenzen Wald, bevor wir uns schlafen legten. Um sieben klingelte der Wecker. Schnell mit den Hunden raus. Und entgegen der grausamen Wettervorhersage
begrüßte uns der frühe Morgen mit Sonne und einer wunderschönen Umgebung. Nach dem Frühstück folgte eine kurze Besprechung über unsere Erwartungen.
Bei mir lag der Fokus auf Gilly, die ja schier ausrastet vor jedem Start und mich bei gezogenen Bremsen fast mit dem Bike einen Salto machen lässt. Jault und bellt
wie eine Irre und ich vor dem Laufstart aufpassen muss, dass ich nicht mit Hackenbremse den Weg umpflüge. Unterwegs dann die Energie verliert und aus der Konzentration geht. Dann Lillo, der
kleine Schwarze, ach einfach mal schauen was der so kann. Aber mit meinem fehlenden Fokus auf Lillo kam es anders als ich gedacht habe. Nach unserem ersten Trainingslauf hieß es dann von Gregor
„Der Schwarze läuft besser.“ What, Lillo?! Und Gilly? „Speed Kills.“
Also lernten wir, dass unkontrolliertes Geschwindigkeitstraining die Hunde abrockt, demotiviert und überdreht. Es gibt für jeden eine Individuelle Trainingsgeschwindigkeit, damit der Hund nicht zu erschöpft ist und vernünftig aufgebaut wird. Wir lernten weiter, dass es keinen Meter weiter geht, sobald die Leine nur ansatzweise schlackert oder anfängt durch zu hängen. Raus nehmen, Pause machen, spielen, wenn möglich den Hund etwas in den Freilauf lassen und dann erneut probieren. Auch wenn es nur ein oder zwei km sind. Wieder ansetzten und nehmen was der Hund anbietet. Seinen Hund lesen zu lernen, damit die „Floppy Line“ gar nicht erst in ’s Spiel kommt. In Gregors Worten „Ja mei, du muss scho deinen Hund besser lesen lernen.“ Nach und nach werden sich die Pausen reduzieren, bis die Laufdistanz durchgehalten wird. Ohne schäumenden Hund, der höchstens mit hängender Zunge aber happy in’s Ziel einläuft. Jo Gilly, dann ran an die Arbeit. Um dieses aufgeregte Hundemädchen runterzubringen üben wir jetzt mit liebevoller Konsequenz die Routine. Denn sie ist eine mega Läuferin, die Ihren Job sehr ernst nimmt. Nebenbei habe ich noch einen super Tipp, von JoJo dem Doghandler bekommen, wie ich mein Rad in den Griff bekomme. Kein Bike-Salto mehr möglich, Gilly. Naja, Frauen und Technik. Ich werde einen MTB-Kurs belegen.
Ja und Lillo. Dem kleinen Lillo wurde mentale Stärke zugesprochen, ein tolles Gangbild, Konzentration und Teamarbeit. Und wir erlebten am zweiten Trainingstag zusammen einen sehr beindruckenden Moment. „Head on Passing“ mit einem 6er-Gespann. Die Worte „Oh Gott, da läuft der Lillo wahrscheinlich Rückwärts weg, wenn die auf uns zu kommen.“ lief hinter meiner Stirn in Blockbuchstaben ab. Die Biker machten sich also auf den Weg und erwarteten den angekündigten Gegenverkehr. Und dann war er plötzlich da. Aus dem Nichts rasten 6 Hunde mit Gregor auf dem Wagen auf uns zu. Lillo hielt die Spur erst in seinem Speed, wurde dann aber leicht langsamer. Kurz vorher, wich das Gespann aus und wir konnten ungehindert unsere Linie halten. Wie Gregor es prophezeit hat. Nach ein paar Metern musste ich anhalten weil meine Brille beschlagen war. Mir liefen die Tränen voller Stolz auf den kleinen Hundejungen. Zum Treffpunkt ging es dann mit einem gut gelaunten Lillo im Freilauf zurück.
Ich könnte noch endlos weiter schreiben. Aber macht selber die Erfahrung bei Gregor in einem seiner Workshops. Wachst mit Euren Hunden weiter zusammen. Er gibt wirklich gute Tipps, eine sehr ehrliche Einschätzung über Euch als Team, mit der sehr gut gearbeitet werden kann.
Danke an Gregor, Julia, Jojo für den Workshop und Ulrike Esser für Ihre gute Musher-Nase.
Wer mehr über Gregor erfahren möchte schaut hier:
Unter Workshops, findet ihr weitere Termine bei Gregor.
Fotos: Nadine Langer
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